Viele Frauen kennen es nur zu gut: Abends im Biergarten kurz gefröstelt oder zu lange den nassen Bikini getragen und schon wacht man am nächsten Tag mit brennenden Schmerzen im Unterleib auf – na toll, die Blasenentzündung (Zystitis) ist da. Einen Harnwegsinfekt solltest du keineswegs auf die leichte Schulter nehmen: Unternimmt man nichts oder zu wenig dagegen, kann die Entzündung chronisch werden. Das bedeutet, der unangenehme Schmerz bleibt und sobald die Blasenentzündung vorbei ist, fängt man sich schon die nächste ein. Dein Körper wird anfälliger und dein Immunsystem ist geschwächt. Neben einer chronischen Blasenentzündung steht bei einem Missachten einer akuten Zystitis auch das Risiko einer Nierenbeckenentzündung im Raum. Zwar ist das Tabu-Thema Blasenentzündung hauptsächlich unter Mädchen und Frauen bekannt, jedoch kann es in seltenen Fällen auch Männer treffen. Welche Auslöser für eine Blasenentzündung verantwortlich sind, was du dagegen tun kannst und wie man eine Blasenentzündung richtig vorbeugt, verraten wir dir hier.
Was ist eine Blasenentzündung?
Von einer Zystitis spricht man, wenn deine Harnblase oder deine oberen Harnwege entzündet sind. Frauen sind aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre möglicherweise anfälliger sein als Männer. Symptome können brennende Schmerzen beim Wasserlassen, vermehrter Harndrang und Unterleibsschmerzen sein. Es ist wichtig, eine mögliche Infektion ernst zu nehmen, da sie sich auf deine Nieren ausbreiten und zu weiteren Komplikationen wie einer Nierenbeckeninfektion führen könnte. Bei Verdacht auf eine Infektion ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.
Risikofaktoren und Ursachen für Blasenentzündungen
Hormone
Insbesondere hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft und der Wechseljahre begünstigen Risikofaktoren einer Blasenentzündung. Mit den Wechseljahren beginnt der Östrogenspiegel zu sinken. Damit einhergehen die Veränderung der Mikroflora der Scheide und die Trockenheit der Schleimhäute. Beides begünstigt das Eindringen von Krankheitserregern. Während der Schwangerschaft können zwei Ursachen das Einnisten von unerwünschten Bakterien in der Harnblase begünstigen. Zum einen Progesteron. Es bewirkt die Entspannung der Blasenmuskulatur und kann zu einer unvollständigen Blasenentleerung führen, was das Risiko für Harnwegsinfektionen erhöht, da verbliebener Urin in der Blase ein Nährboden für Bakterien sein kann. Zum anderen kann die Gebärmutter Druck auf die Harnwege ausüben und sie zeitweise blockieren, sodass der Harnfluss behindert wird.
Kälte
An einem heißen Sommertag ist es herrlich, Zeit mit Freunden im See zu verbringen oder sich in einer Therme zu entspannen. Nach einem erfrischenden Bad im Wasser kann man sich gemütlich auf die Sonnenliege legen und die Zeit genießen. Es wird spekuliert, dass das Tragen nasser Badesachen Ursache einer Blasenentzündung sein können. Insbesondere Bakterien wie Escherichia coli (E. coli), die häufigste Ursache von Harnwegsinfektionen, gedeihen in feuchten Bedingungen wunderbar. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht immer nasse Kleidung die Ursache sein muss. Eine Unterkühlung aus anderen Gründen könnte auch Infektionen der Schleimhäute der Blasenwand verursachen.
Sex
Komme, was wolle: Man liegt zusammen mit dem Partner auf der Couch, kuschelt etwas und das eine führt zum anderen. Ein wunderbares Gefühl der Zweisamkeit. Noch etwas zusammen im Bett gelegen und geplaudert, ein paar Gedanken ausgetauscht und sich vielleicht noch ein Getränk geholt. Die Zeit vergeht und langsam meldet sich auch die Blase. Man bemerkt einen fiesen, ziehenden Schmerz beim Toilettengang. Es brennt im Unterleib. Kaum wieder auf der Couch verspürt man schon wieder das dringende Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen. Schnell vermutet man: Man hat sich möglicherweise eine Zystitis eingefangen. Denn es besteht die Hypothese, dass Geschlechtsverkehr einen Harnwegsinfekt begünstigt.
Intimhygiene
In Bezug auf die Intimhygiene ist es wichtig zu beachten, dass eine unzureichende Reinigung die Möglichkeit bietet, dass Viren und Bakterien sich ansiedeln können. Obwohl es verlockend sein mag, sich schnell unter der Dusche zu waschen, reichen kurze Duschzeiten möglicherweise nicht aus, um langfristig eine optimale Sauberkeit zu gewährleisten. Es wird allgemein angenommen, dass Darmbakterien eine häufige Ursache für Zystitis sein können, wenn sie in den vorderen Intimbereich gelangen. Daher ist es ratsam, sich regelmäßig gründlich, aber sanft zu reinigen, um die Ansiedlung von Bakterien gering zu halten. Eine zu aggressive Reinigung kann jedoch das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora stören und zu Reizungen führen.
Blasenentzündung Symptome: So äußert sich eine Zystitis
Häufiger Harndrang und ein unangenehmes Ziehen oder Stechen beim Wasserlassen sind in vielen Fällen die ersten Anzeichen für eine Blasenentzündung. Anzeichen für eine Verschlimmerung sind Fieber und Blut im Harn. Diese Symptome können gemeinsam oder einzeln auftreten. Während bei den ersten Anzeichen Ruhe und Hausmittel eventuell ausreichend sind, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen, solltest du bei den letztgenannten Anzeichen einen Arzt aufsuchen und der Entzündung mit Medikamenten entgegenwirken.
Was tun bei Blasenentzündung?
Wann zum Arzt?
Als Frau bist du mit der Diagnose Zystitis nicht allein. Fast jede zweite Frau1 ist in ihrem Leben zumindest einmal von einem Harnwegsinfekt betroffen, fast ein Viertel leidet mehrmals im Jahr unter diesen Beschwerden. Verspürst du allerdings zum ersten Mal Symptome wie Brennen beim Wasserlassen, Ziehen im Unterleib und häufigen Harndrang, solltest du einen Arzt aufsuchen. Unbedingt notwendig ist ein Arztbesuch beim Eintreten von Fieber, Blut im Urin, Schmerzen in der Nierengegend und wenn nach ca. 5 Tagen keine Besserung eintritt. Auch Kinder, Frauen mit Grunderkrankungen, wie z. B. Diabetes, Schwangere und Stillende sollten auf jeden Fall ärztlich untersucht werden. Da Männer eher selten an unkomplizierten Harnwegsinfekten leiden, sollten sie auch einen Arzt zurate ziehen, um Veränderungen an der Prostata auszuschließen.
Hausmittel gegen Blasenentzündung
Tees, Säfte und Wärme sind beliebte Hausmittel bei Blasentzündung.
Viel trinken!
Ausreichend Flüssigkeit ist für unseren Körper essenziell, gerade bei einer Blasenentzündung kann vermehrtes Trinken helfen, die Blase durchzuspülen. Dadurch kann die Anzahl der Erreger verringert werden, indem sie beim Toilettengang ausgeschieden werden. Es ist ratsam, etwa 2 Liter täglich zu trinken, vorzugsweise ungesüßte Getränke. Kamillentee wird zum Beispiel oft als Hausmittel bei einer Blasenentzündung empfohlen, da er möglicherweise eine beruhigende Wirkung haben kann. Es kann hilfreich sein, eine Kanne Kamillentee zuzubereiten und zu trinken. Entwässernde Teesorten wie Bärentraubenblätter, Zinnkraut, Brennnesseltee und Goldrutenkraut könnten unterstützend wirken, da ihre Wirkstoffe den Drang auf die Toilette zu müssen fördern und somit Restharn eine kürzere Zeit als üblich in der Blase verweilt und die Harnwege öfter gespült werden. Wenn dir Wasser und Kamillentee zu langweilig geworden sind, ist Cranberrysaft ebenfalls eine sehr beliebte Option bei Blasenentzündungen.
Falls du öfters unter Harnwegsinfekten leidest, kann es hilfreich sein, dein Trinkverhalten zu verbessern, um die Blase häufiger zu entleeren und so die Harnröhre regelmäßig zu spülen. Dennoch solltest du bei ersten Anzeichen oder wiederkehrenden Infekten einen Arzt aufsuchen, um eine angemessene Behandlung zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Hausmittel eine ärztliche Behandlung nicht ersetzen sollten. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
Sitzbad aus Kamille
Füge deinem Badewasser einen Aufguss aus Kamillenblüten hinzu und genieße Wärme und Duft. Solltest du keine Kamillenblüten zu Hause haben, tut es auch ein starker Aufguss mit Teebeuteln.
Warm anziehen
Bei einem Infekt erlebst du vermutlich häufig das Bedürfnis nach Wärme. Dies ist ein natürlicher Instinkt deines Körpers, der darauf hinweist, dass es wichtig ist, sich warm zu halten, um die Genesung zu unterstützen. Lockere, warme Kleidung aus atmungsaktivem und leicht zu waschendem Material ist nicht nur bequem, sondern auch empfehlenswert. Baumwollunterwäsche ist zu dieser Zeit eine gute Option. Auch wenn du gesund bist, kann das Warmhalten deines Körpers dazu beitragen, weiteren Infektionen vorzubeugen. Es ist ratsam, auf die Bedürfnisse deines Körpers zu hören.
Vermeide Alkohol, Kaffee und zuckerhaltige Getränke
Während einer Infektion und einer geschwächten Immunabwehr ist ratsam, auf den Konsum von Alkohol zu verzichten. Alkohol kann das Immunsystem zusätzlich beeinträchtigen und deine Genesung verzögern. Solltest du die Krankheitserreger mit einem Antibiotikum bekämpfen, wirst du in der Packungsbeilage ebenfalls auf den Verzicht von Alkohol hingewiesen.
Zitrusgetränke, Limonaden und Kaffee solltest du lediglich in Maßen konsumieren.
Verzichte auf Pool, See und Meer
Es wird empfohlen, während einer Zystitis Vorsicht beim Baden in öffentlichen und kalten Gewässern walten zu lassen. Diese Gewässer können potenziell Keime und Bakterien enthalten, die die Entzündung verschlimmern könnten.
Verzichte auf Sex
Selbstverständlich gehört Leidenschaft im Bett zu einer guten Beziehung dazu. Wenn deine Blase gerade etwas beleidigt ist, solltest du jedoch auf Sex verzichten. Man hört es zwar nicht gerne, aber von jetzt an heißt es Abstinenz. Natürlich nur so lange, bis du wieder gesund bist. Um am Abend beim Kuscheln ein Missverständnis mit dem Partner zu vermeiden, solltest du ehrlich und offen darüber reden. Du bist deinem Partner wichtig und dass du gesund wirst, hat höchste Priorität. Er wird es verstehen. Es ist ertragbar, ein paar Tage mit einer Wärmeflasche auf dem Bauch und den Kamillentee in der Hand zu entspannen.
Gönn' deinem Körper Ruhe
Es ist wichtig, sich gerade jetzt etwas Ruhe zu gönnen und auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu achten. Auch wenn bevorstehende Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern verlockend sein mögen, ist es ratsam, sich Zeit für die Regeneration zu nehmen. Eine behagliche Atmosphäre zu Hause zu schaffen und sich zu entspannen, kann hilfreich sein. Es ist wichtig, Geduld mit sich zu haben und auf den eigenen Körper zu hören, um sich vollständig zu erholen.
Wichtige Vitamine und Mineralstoffe bei Blasenentzündung
Auch bei einer Zystitis leisten Vitamine einen wichtigen Beitrag zur Steigerung deines Wohlbefindens. Vitamin C und D unterstützen die Funktion der weißen Blutkörperchen, die entscheidend für das Immunsystem sind. Zink ist ebenso wichtig für deine Abwehrkräfte, wirkt antioxidativ und begünstigt die Zellteilung und somit die Regeneration der Schleimhäute deiner Blase.
Aber auch die Vitamine A, Biotin (B7), Niacin (B3) sowie B2 sind bei einer Blasenentzündung Unterstützer auf dem Weg der Besserung, denn sie unterstützen die Schleimhäute deines Körpers in ihrer Funktion.
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Blasenentzündung vorbeugen: Hilfreiche Tipps
Der wohl wichtigste Tipp ist: Hör auf deinen Körper! Das ist leichter gesagt als getan, denn dazu zählt, dass die entspannten Stunden in deinem Leben gegenüber den stressigen die Überzahl haben sollten. Wärme dich mit Tees, Suppen oder Kleidung, wenn dir danach ist. Vermeide es, nach einem erfrischenden Bad die nassen Badesachen zu lang am Körper zu tragen, tausch sie stattdessen lieber gegen trockene Sachen ein und achte auf Hygiene im Intimbereich. Hilfreich ist es außerdem, wenn du auf eine ausreichende tägliche Trinkmenge achtest, sodass dein Harntrakt durch die stetige Produktion und Ausscheidung von Urin von unerwünschten Keimen frei gespült wird. Mit diesen Tipps kannst du einer Blasenentzündung vorbeugen, verhindern wirst du sie nicht immer können, vor allem, wenn du anfällig für diese Erkrankung bist.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema Blasenentzündung
Woher weiß ich, ob ich eine Blasenentzündung habe?
Häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen sind erste Anzeichen für eine Blasenentzündung.
Wann sollte ich mit einer Blasenentzündung zum Arzt gehen?
Während der Schwangerschaft solltest du bereits bei leichten Anzeichen einer Zystitis einen Arzt aufsuchen. Er weiß, welche Mittel aus der Apotheke in deiner aktuellen Schwangerschaftsphase zur Therapie geeignet sind. Fieber, Blut im Urin, anhaltende Beschwerden auf gleichbleibendem Niveau oder mit ansteigender Intensität sowie beim Verdacht auf eine chronische Blasenentzündung, solltest du einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn du unsicher bist, ob deine Beschwerden auf eine Blasenentzündung oder eine mögliche andere Entzündung im Unterleib hindeuten.
Wie äußert sich eine chronische Blasenentzündung?
Anzeichen für eine chronische Blasenentzündung liegen vor, wenn du mindestens zweimal innerhalb von sechs Monaten oder mindestens dreimal innerhalb eines Jahres unter einer Blasenentzündung leidest.
Was hilft gegen Blasenentzündung?
Je nach Schwere der Harnwegsinfektion sind viel Ruhe und Hausmittel wie eine Wärmflasche, Kamillentee oder Blasen- und Nierentees aus der Apotheke ausreichend, um eine Blasenentzündung ausheilen zu lassen. Das ist jedoch nicht garantiert und bei anhaltenden oder häufig wiederkehrenden Beschwerden, ist es absolut notwendig, einen Arzt aufzusuchen und falls angeordnet mit der Einnahme von Antibiotika gegen die Entzündung vorzugehen.
Wie kann die Ernährung bei Harnwegsinfektionen helfen?
Indem du vermehrt zu Lebensmitteln greifst, denen eine immunsteigernde und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird und zugleich entzündungsfördernde Lebensmittel und Getränke vermeidest, ist es möglich einen positiven Einfluss auf deine Gesundheit zunehmen.
Quellen
1 https://www.uniklinikum-saarland.de/fileadmin/UKS/Aktuelles/Zeitschrift_UKS_Report/Medizinlexikon/Meizinlexikon_ab_2005/Blasenentzuendung.pdf abgerufen am 24. Mai 2024